Aussenhandel

Außenhandel wächst: Mehr Länder, mehr Sprachen, mehr Kosten?

Neue Märkte, neue Sprachen. Deutschlands Außenhandel wächst, ob Export oder Import. Die Expansion in neue Länder bringt auch sprachliche Herausforderungen. Die gesamte Kommunikation ist zu übersetzen. Statt in fünf Sprachen vielleicht nun in zehn Sprachen. Unternehmen fragen sich: Wie geht das? Wird zentral oder von den Niederlassungen im Ausland übersetzt? Verdoppeln sich die Übersetzungskosten? Hilft maschinelle Übersetzung? Der Vizepräsident des Verbandes mittelständischer deutscher Übersetzungsunternehmen, Qualitätssprachendienste Deutschlands e.V. (QSD), gibt Hinweise für ein gelungenes Sprachenmanagement.

 

(München / Bremen, 23. März 2017) Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum „Deutschen Außenhandel 2017“ belegen: Das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen wächst. Aus Sicht der meisten Nachbarstaaten ist Deutschland der bedeutendste Handelspartner, sowohl bei der Einfuhr als auch bei der Ausfuhr. Was das internationale Wachstum auch bedeutet: Es gibt immer mehr zu übersetzen. „Das Übersetzungsvolumen steigt und es muss immer schneller gehen“, bestätigt Werner Lierz, Vizepräsident des QSD, Qualitätssprachendienste Deutschlands e.V. (QSD), dem Verband mittelständischer deutscher Übersetzungsunternehmen. Ob Verträge, Webseiten, Bedienungsanleitungen oder Social Media – alles muss übersetzt werden, oft in mehrere Sprachen gleichzeitig. Wie lässt sich in immer mehr Sprachen übersetzen, ohne dass die Übersetzungskosten explodieren und die Unternehmenssprache weiterhin gesichert ist? Kaum ein Unternehmen hat die internen Ressourcen und das nötige Know-How. Lierz: „Die richtige Frage lautet: Wie kann ich ein gutes Sprachenmanagement aufbauen?“

Komplette Automatisierung nicht die Lösung

Aus der Praxis weiß Lierz, dass es viele Missverständnisse rund um Übersetzungen gibt. So zum Beispiel die Vorstellung der Übersetzung in mehrere Sprachen auf Knopfdruck. „Das Thema Übersetzung ist für die meisten Unternehmen eine Blackbox“, so Lierz. „Automatisierung alleine ist jedoch nicht die Lösung, wenn es um mehrsprachige Kommunikation geht. Auch wenn Internetportale suggerieren, man kann das Dokument hochladen und es wird ohne einen versierten Projektmanager vollautomatisch bearbeitet, zeigt die Praxis, dass ein ausgebildeter Mensch auch in diesem Arbeitsschritt wertvolle Arbeit für das Gesamtergebnis liefert.“ Die Frage sei, wie gut die Qualität des gesamten Produktions- oder Wertschöpfungsprozesses ist. Insbesondere dann, wenn niemand im Unternehmen die Qualität der Übersetzung prüfen kann. „Der Übersetzungsprozess ist eine intellektuelle Tätigkeit, für die es nach wie vor Menschen braucht. Auch wenn Maschinen den menschlichen Übersetzer unterstützen“, sagt Lierz. „Es müssen immer noch Menschen involviert sein, die die Texte aufbereiten, alle Projektschritte planen, übersetzen, Terminologie verwalten und die Qualität prüfen.“ Die hohe Kunst sieht der QSD-Vizepräsident deshalb in der Definition vom optimalen Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in Form eines Sprachenmanagements.

Sprachenmanagement aufbauen

Was also tun, wenn statt in fünf Sprachen nun in zehn Sprachen zu kommunizieren ist? Wie lässt es sich umzusetzen, ohne dass sich dabei auch die Kosten verdoppeln? Dann spätestens ist für den QSD-Vizepräsidenten der Zeitpunkt gekommen, ein Sprachenmanagement zu etablieren. Lierz: „Es müssen alle Prozesse und Vorgaben in der Übersetzungskette mit dem Unternehmen definiert werden. Es gilt unter anderem genau abzubilden, wie viele Menschen involviert sind und zu schauen, wie sich die Produktivität steigern lässt. Welche Aufgaben kann das Unternehmen selbst übernehmen und welche Aufgaben übernimmt der Sprachdienstleister?“ So sei es möglich, doppelt so viele Sprachen zu bedienen, ohne gleichzeitig die Übersetzungskosten zu verdoppeln. Lierz rät Unternehmen, sich für die Etablierung eines Sprachenmanagements einen geeigneten Sprachdienstleister zu suchen. Dieser braucht Erfahrung mit mehrsprachigen Übersetzungsprozessen und Qualitätssicherungssystemen. Optimalerweise besucht das Unternehmen den Dienstleister für eine Bestandsaufnahme. Solche Dienstleister sind beispielsweise in den Reihen des Verbandes QSD zu finden. Eine Liste mit Verbandsmitgliedern gibt es im Internet unter ww.qsd.de.

Hintergrundinformation:

 

Publikation „Deutscher Außenhandelt 2017“, Statistisches Bundesamt, auf der Website www.destatis.de als pdf zum Download:

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Aussenhandel/Gesamtentwicklung/AussenhandelWelthandel5510006159004.pdf?__blob=publicationFile

 

 

Über den QSD

Der QSD, Qualitätssprachendienste Deutschlands e.V., vertritt als Verband die Interessen der deutschen mittelständischen Unternehmen der Sprachdienstleistungsbranche. Ein Ziel des Verbandes ist es, im unübersichtlichen Sprachdienstleistungsmarkt über die Bedeutung von Qualität aufzuklären und Orientierung zu geben. Alle QSD-Mitgliedsunternehmen verfügen über geprüfte Qualitätssicherungssysteme und mussten dies vor Aufnahme in den Verband nachweisen. Der QSD wurde im Jahr 1998 im Bremen gegründet und ist dort ansässig. Er hat derzeit 26 Mitgliedsunternehmen deutschlandweit und ein Büro in Unterhaching/München. Der QSD ist aktives Mitglied des europäischen Dachverbandes „EUATC“ und Gastgeber der EUATC-Fachkonferenz “T-Update on Management & Sales“ am 20. und 21. April 2017 in Berlin (www.qsd.de).

Kontakt QSD:

Qualitätssprachendienste Deutschlands e.V.

Heike Leinhäuser, Präsidentin QSD

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